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Österreich in der Welt

Arlette Zakarian



Eine echte Europäerin. So beschreibt sich Arlette Zakarian selbst. Die Juristin mit armenischen Wurzeln, geboren im Iran, kam im Alter von drei Jahren nach Wien, besuchte hier das Lycée Français und studierte später Jus – neben Wien auch in Salzburg, Frankreich, den USA und der Schweiz. Ihre Muttersprachen sind Deutsch, Armenisch und Farsi, zudem spricht Zakarian fließend Spanisch, Französisch und Englisch. Als Juristin hat sie sowohl im öffentlichen als auch im privatwirtschaftlichen Umfeld zahlreiche Erfahrungen gesammelt. Für die Bank of Scotland – Lloyds Banking Group war Arlette Zakarian als Litigation Lawyer zuständig für internationale Versicherungstätigkeiten für den österreichischen und schweizerischen Markt, bei Renault arbeitete sie als Inhouse Counsel in der internationalen Rechtsabteilung in Paris.

Dazu kommen fast 10 Jahre Tätigkeit in Forschung und Lehre an Institutionen in der Schweiz, den USA, Frankreich, Österreich und dem Libanon – etwa als akademische Leiterin des Advanced Master of International Business Law and Management an der ESSEC Business School in Paris oder als Visiting Lecturer für Völkerrecht und Recht der internationalen Organisationen am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf. Zuvor war sie verantwortlich für die Programme und Aktivitäten der Internationalen Anti-Korruptions-Akademie (IACA) in Laxenburg. Seit 2019 ist die Juristin Ombudsperson bei NEOS.

Derzeit lebt Zakarian im deutschen Heidelberg und arbeitet als Anwältin in Straßburg. Dort fehlt ihr vor allem eines: „Ich liebe und vermisse die Wiener Gemütlichkeit. Das gibt es nirgends auf der Welt!“ Doch auch der gute Ausbau der Nahverkehrsmittel in Wien und das große Spektrum an kulturellen Angeboten im ganzen Land hat Österreich anderen Ländern voraus, meint Zakarian.

Ganz und gar nicht vermisse sie allerdings den „Wiener Fatalismus“, wie es Zakarian nennt („Ist halt so! Man kann es nicht ändern!“), die lähmende Freunderlwirtschaft und das erzkonservative Familienverständnis in Österreich. Die Frage, wer sich um die Kinder kümmere, wenn die Mutter so viel arbeite, sei eine typisch österreichische.

Was kann Österreich also von anderen Ländern lernen? Da zählt Zakarian gleich eine ganze Reihe an Punkten auf:

  • Transparenz, Transparenz, Transparenz

  • Abschaffung der Freunderlwirtschaft

  • Die effektive Anwendung und Achtung der Rechtsstaatlichkeit

  • Aktive Bekämpfung der Korruption auf allen Ebenen

  • Erhöhung des Frauenanteiles in verantwortungsvollen Positionen, sei es in der Wirtschaft oder in der Politik


In all diesen Punkten solle man sich an den skandinavischen Ländern orientieren, so die Juristin.