Causa Marsalek: 10 Facetten einer Verbrecherkarriere
Jan Marsalek: ein Name, 100 Geschichten. Um einen Überblick in dieses diffuse Konstrukt an Handlungssträngen in Politik, Wirtschaft und die Welt der Geheimdienste zu bringen, soll dieser Text einige Themen anreißen.
Hand hoch: Wer hat den Namen „Jan Marsalek“ schon mal gehört? Vermutlich alle, die sich für Politik interessieren. Aber wer genau ist das eigentlich? Das wissen schon weniger viele.
Denn die Causa Marsalek ist vieles. Eine Geschichte über die Verhaberung der österreichischen Politik, aber auch über den Ausverkauf staatlicher Interessen an die russische Einflusssphäre. Es ist eine Geschichte über Flüchtlingslager in Libyen, über Geldflüsse in der europäischen Migrationspolitik und über Connections zwischen Politik, Wirtschaft und Geheimdiensten. Und dann kommt noch die Geschichte, für die man ihn eigentlich kennt: das Scheitern des Projekts Wirecard.
In dieser Materie versuchen wir, diese vielen Geschichten auf den Punkt zu bringen. Dieser Artikel ist der Versuch einer verhältnismäßigen „Kurzfassung“. In möglichst knappen Kapiteln wird erklärt, wie viele Causen der Name Marsalek eigentlich öffnet. Für die weitere Lektüre und Details empfehlen wir den Rest dieses Themenschwerpunkts und die Links, die dazu hinterlegt sind.
1. Finanzverbrechen bei Wirecard
Hauptsächlich bekannt ist Marsalek für seine Involvierung im Konzern Wirecard. Dort wurde im Zuge der „Wirecard-Affäre“ bekannt, dass die Bilanzen des Unternehmens keinen Sinn ergaben – und dass der Wert einer Wirecard-Aktie massiv überbewertet war. Es ist ein Unternehmens-Crash, der nicht nur die Wirtschaftsnachrichten, sondern auch True-Crime-Podcasts beschäftigt.
Aber Wirecard war auch aus anderen Gründen interessant: wegen seines Geschäftsmodells. Dieses basierte auf anonymen Prepaid-Kreditkarten. Das Prinzip ist einfach: Man bezahlt im Voraus den Betrag, der auf der Kreditkarte als Guthaben verfügbar sein soll, und bekommt danach eine anonyme Zahlungsmöglichkeit. Ein perfektes Instrument, um Zahlungen zu verschleiern – und damit besonders interessant für Ermittlungsbehörden und Geheimdienste, aber auch für das organisierte Verbrechen.
2. Connections zu Geheimdiensten
Daher war logisch, dass jemand in einer Position wie Jan Marsalek für Geheimdienste interessant war. Immerhin saß er auf den Infos, die sie brauchen. Die „Five Eyes“, bestehend aus den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada, Australien und Neuseeland, aber auch Deutschland und Israel sollen laut Marsaleks Angaben mit ihm zusammengearbeitet haben.
Wie handfest diese Gerüchte sind, ist schwer zu bewerten. Der frühere Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, bestreitet das etwa. Dafür spricht aber, dass Marsaleks Position zu interessant war, um sie zu ignorieren. Ein früherer Koordinator der deutschen Nachrichtendienste, Klaus-Dieter Fritsche (CDU), war als Lobbyist für Wirecard tätig, ein anderer Ex-CDU-Politiker mit der gleichen Position sagte über Marsalek Folgendes:
„Jeder Nachrichtendienst, der etwas auf sich gehalten hat, muss Marsalek auf dem Schirm gehabt haben; denn er hat sie ja benutzt. […] Aber wenn ich meine Erfahrung sagen darf, dann wären die Dienste ja blöd gewesen, wenn sie nicht die Dienste genutzt hätten, die er hätte anbieten können.“
Bernd Schmidbauer, Ex-Politiker und Geheimdienstkoordinator (CDU)
3. Beziehungen zu Dmitri Firtasch
Ein Punkt, der westliche Geheimdienste wohl noch heute interessiert, ist die Zusammenarbeit Marsaleks mit dem russischen Oligarchen Dmitri Firtasch. Zwischen dessen Unternehmensgruppe Zangas und Wirecard gibt es nämlich Geschäftsbeziehungen – von denen die deutsche Financial Investigation Unit davon ausgeht, dass sie Geldflüsse verschleiern sollen. Darauf schließen auch Chats, die 2020 sichergestellt wurden:
Firtasch: Wieder ein Name, der aufmerksamem Medienpublikum öfter unterkommen kann. Reich wurde er durch Geschäfte mit dem russischen Staatskonzern Gazprom, in der Ukraine sollen ihm mehrere TV-Sender gehört haben. Wie sein Reichtum heute aussieht, ist aber unklar – denn die USA fordern Firtaschs Auslieferung wegen des „Verdachts auf Bestechung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“. 2014 wurde er in Wien festgenommen, die Auslieferung scheitert an einem Wiederaufnahmeantrag seiner Verteidiger vor dem Landesgericht Wien.
Heute lebt Firtasch in einer Wiener Villa, die einem ÖVP-Großspender gehört, der auch das Magazin Exxpress finanziert. Dieses wiederum fällt regelmäßig mit prorussischen Narrativen und Falschmeldungen auf.
4. Russische Interessen
Apropos Russland: Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass Marsalek auch „in russischer Sache“ unterwegs war. Zwischen 2010 und 2020 war er mindestens 60x in Russland, in die USA dagegen nie – weil dort wegen verbotener Transaktionen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar gegen Wirecard vorgegangen wurde.
Laut mehreren Medienberichten wurde Marsaleks Reiseverhalten spätestens seit 2015 von russischen Geheimdiensten beobachtet. Auch klar, wir erinnern uns: Wirecard war ein Zugang in die Schattenwirtschaft. Und das Geschäft mit Prepaid-Karten ist vor allem den russischen FSB interessant, der auf Geldwäsche spezialisiert ist.
Am 15. September 2017 wurde eine Ausreise Marsaleks als „verweigert“ abgespeichert. Am nächsten Nachmittag durfte Marsalek das Land verlassen – danach wurden keine Einreisen mehr registriert. Ein Indiz für die Zusammenarbeit? Etwa als Geldbote und Zahlungsabwickler?
5. Verbindungen in die Politik
Darauf lässt auch schließen, dass Marsalek ein Mitglied der österreichisch-russischen Freundschaftsgesellschaft war. Dieser gehören zahlreiche Politgrößen mehrerer Parteien an: der SPÖ-Abgeordnete Christoph Matznetter, der rote EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, WKO-Präsident Harald Mahrer und dessen Generalsekretär Karlheinz Kopf (beide ÖVP), der frühere Grüne und heutige SPÖ-Politiker Stefan Schennach und die Ex-FPÖ-Mandatare Markus Tschank, Johannes Hübner und Peter Fichtenbauer. Marsalek war „Ehrensenator“ dieser Gruppe – und die Wirecard AG selbst war Mitglied der Freundschaftsgesellschaft. Über diese Plattform soll Marsalek auch Kontakt mit hochrangigen Offizieren russischer Geheimdienste gehabt haben.
Aber nicht nur in russischer Sache war Marsalek aktiv. Er organisierte „sicherheitspolitische Dialoge“, bei denen neben dem früheren militärpolitischen Berater der damaligen Kanzlerin Angela Merkel auch namhafte Politgrößen anwesend waren: Nicolas Sarkozy, Edmund Stoiber und Wolfgang Schüssel. Und zusammen mit dem deutschen Migrationsexperten Kilian Kleinschmidt ließ er eine „Machbarkeitsstudie“ für den Wiederaufbau in Libyen ausarbeiten – eine Kooperation, die vom Ex-ÖVP-Innenminister Ernst Strasser initiiert worden sein soll – ebenfalls ein Mitglied der österreichisch-russischen Freundschaftsgesellschaft.
6. Marsaleks Libyen-Abenteuer
Und worüber sprach Marsalek mit der Politik? Hauptsächlich über Geopolitik und Überwachung. Und im ersteren Bereich ging es vor allem um eines: Kilian Kleinschmidt, sein Partner in Sachen „Machbarkeitsstudie“, sagte über Marsalek, es ginge ihm darum, „Migration unter Kontrolle zu bringen“. Ein attraktives Versprechen für die österreichische Politik rund um das Jahr 2017: Sowohl Sebastian Kurz, der mit der angeblichen Schließung der Balkanroute Wahlkampf gemacht hatte, als auch die traditionell ausländerfeindliche FPÖ waren an Lösungen dazu interessiert.
Was danach passierte, lässt sich leicht zusammenfassen: Viele Mails, Telefonate, Anbahnungsversuche und – vermutlich – auch die ein oder andere Verhaberung. Interessant wird es aber, als Marsalek 2018 in einem Meeting über Lösungen in Libyen feststellt, dass ihn „Kleinkram“ nicht interessiere. Zivilgesellschaftliche Projekte wären nicht seins – ihm ginge es um den Bau großer Infrastruktur, aber auch um Ausbildung und Ausrüstung von Milizen. Bis zu 20.000 Männer wollte Marsalek zu Grenzschützern ausbilden, um Europa vor Migration zu schützen. Und verwies dabei auf Bodycams:
„Wir haben ja so geiles Videomaterial, aber das Dumme ist, das können wir ja nicht für die Werbung benutzen, weil die Jungs erschießen ja alle Gefangenen.“
Jan Marsalek
Zu diesem Zeitpunkt hatte Marsalek bereits drei libysche Zementfabriken erworben, die bereits von der russischen Private Military Group RSB bezogen wurde. Eine Private Military Group ist eine Gruppe von Söldner:innen – die „Gruppe Wagner“, die im Sommer einen Militärputsch gegen Putin versucht hatte, ist etwa so eine. Offiziell war die RSB Group zum Zwecke der Minenräumung in Marsaleks Fabriken einquartiert. Unterlagen aus dem Wirecard-U-Ausschuss des deutschen Bundestages zeigen, dass es zwischen Wirecard und der RSB Group auch Geschäftsbeziehungen gab. Überhaupt sind Marsaleks Geschäftsbeziehungen sehr interessant, nicht nur, wenn sie nach Russland gehen.
6. Cybersecurity, Überwachung, Spionage
Ein Beispiel: Marsalek unterhielt Verbindungen zum Unternehmen Virtual Solutions aus München, das mehr als 40 Bundesbehörden in Deutschland schützt. Dessen Software SecurePIM Government wird etwa für vertrauliche Regierungsdokumente verwendet und hat eine deutsche Zulassung für den Einsatz von Verschlusssachen der NATO. Der Hauptgesellschafter von Virtual Solutions, Nicolaus von Rintelen, arbeitete bis 2013 für Leonid Michelson – den Haupteigentümer des russischen Gas-Unternehmens Novatek. Und Rintelen hat auch wiederum spannende Connections: Er traf sich etwa fünfmal zum „allgemeinen Austausch“ mit dem deutschen Finanzstaatssekretär Wolfgang Schmidt, dem Kanzleramtsminister von Olaf Scholz.
Zusammen mit von Rintelen traf sich Marsalek mehrmals in seiner Villa in der Münchner Prinzregentenstraße 61 – eine Adresse, die in allen möglichen Facetten der „Causa Marsalek“ immer wieder vorkommt. In dieser Münchner Villa, angemietet um 680.000 Euro im Jahr, hatte auch eine Firma namens IMS Capital ihren Sitz. Sie soll Marsalek dabei geholfen haben, veruntreutes Wirecard-Vermögen über Investitionen in deutsche Startups zu waschen. (In diesem Unternehmen war übrigens auch der frühere Chef des Auslandsgeheimdiensts der libyschen Übergangsregierung involviert.)
Und in dieser Villa war eben auch von Rintelen zu Gast, wo es um eine Geschäftsanbahnung für den Wirecard-Konzern gegangen sein soll. Aber das ist nicht alles: Denn Marsalek half Virtual Solutions auch dabei, Beziehungen nach Österreich aufzubauen. Nach einem russischen Cyberangriff auf das Außenministerium im Jahr 2020 connectete er Rintelen mit dem früheren Abteilungsleiter im Geheimdienst BVT, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung: Martin Weiss.
7. Zugriffsversuche auf das Innenministerium
Das BVT heißt mittlerweile DSN, Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst. Nach dem Chaos unter Innenminister Herbert Kickl, der eine Durchsuchung im eigenen Haus anstellen ließ und international Aufsehen erregte, wurde der Geheimdienst reformiert. Bei diesen Verhandlungen über die Reform des Verfassungsschutzes im BMI war übrigens auch Klaus-Dieter Fritsche zugegen – der Ex-Geheimdienstkoordinator, der zu der Zeit bereits für Wirecard lobbyierte. Man merkt: Der Einfluss auf die österreichische Politik, die Beziehungen zu Russland und Marsaleks Aktivitäten bei Wirecard gehen fließend ineinander über.
Dass Marsalek aber auch über Connections einen langen Arm in das BVT hatte, zeigt auch eine Personalie: Nach der Reform wechselte Markus Weiss zu IMS Capital. In die Prinzregentenstraße 61. Über ihn wurde Marsalek auch mit den Geheimdienst-Beamten Egisto Ott und Anton Haidinger bekannt. Beide sollen „immer wieder“ für Marsalek gearbeitet haben: Zwischen 2018 und 2020 nahm Ott Abfragen zu 25 Personen vor, teilweise auf Bitten von Marsalek. Er nutzte seine geheimdienstlichen Befugnisse, um etwa die Bonität von Menschen im Porno-Business zu überprüfen, die mit Wirecard Geschäfte machten.
8. Jan Marsalek und die BVT-Affäre
Marsalek soll Insiderinformationen aus dem Verfassungsschutz erhalten und – über einen Mittelsmann der österreichisch-russischen Freundschaftsgesellschaft – an Johann Gudenus weitergeleitet haben. Es ging um den Widerstand der ÖVP-Netzwerke, um die Macht der FPÖ im Innenministerium zu minimieren. Der Mittelsmann schickte Gudenus ein Aktenzeichen des BVT mit einem Hinweis, wo man nachschauen sollte. Die Akte betraf die „Liederbuch-Affäre“ um den Spitzenkandidaten der niederösterreichischen FPÖ, Udo Landbauer.
Die FPÖ glaubte offenbar, dass die Vorwürfe gegen Landbauer aus dem BVT stammten und eine Art gezielter parteipolitischer Angriff gegen die eigene Partei waren. Sie fürchtete Netzwerke der ÖVP im Innenministerium, die Informationen an die Medien und politische Konkurrenz weitergeben würden. Marsalek gab Hinweise über diese Connections und forderte im Gegenzug ein Treffen mit „Seele“ – offenbar den früheren OMV-Chef Rainer Seele. Dieser wiederum ist einer der Schlüsselpersonen, wenn es um die Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas geht.
Ob Marsalek deshalb mit Seele sprechen wollte? Oder doch eher, weil er in Libyen Ölgeschäfte plante? Genau wissen wir es nicht – aber rund um die Netzwerke der FPÖ in der BVT-Affäre ist auch in Chats immer wieder von einem „Jan“ die Rede, von dem Informationen kommen würden. Offenbar Jan Marsalek, der seine guten Kontakte spielen ließ, um den Freiheitlichen im parteitaktischen Kampf um Einfluss im BMI zu helfen. Und im Gegenzug Gefälligkeiten forderte.
9. Marsalek und die Nowitschock-Formel
Ja, diese Kurzfassung eskaliert langsam, aber eine Geschichte gibt sie noch her: nämlich die, dass Marsalek im Oktober 2018 in einem Meeting in einer Londoner Bar damit angibt, die Formel für das russische Nervengift Nowitschock zu haben. Mit diesem Gift wurde versucht, den russischen Doppelagenten Sergej Skripal auf britischem Boden zu töten.
Woher hatte Marsalek das Dokument? Als Mitgliedstaat der Organisation für das Verbot chemischer Waffen hatte Österreich das Dokument in drei Ministerien, es wurde als „geheim“ eingestuft. Über den damaligen Generalsekretär im Innenministerium, Johannes Peterlik, wurde das Papier angefordert – zwei Tage später wurde es vom Mobiltelefon des BVT-Spions Ott abgefilmt. Wenige Tage später wedelte Marsalek mit der Formel.
Einerseits zeigt diese Geschichte, wie gut Marsaleks Netzwerk war. Andererseits war sie ein Coup für den russischen Geheimdienst – denn eine Untersuchung für einen Nowitschock-Mord ist schwieriger aufzuklären, wenn ohnehin jeder die Formel hat. Marsaleks Herumfuchteln mit Dokumenten könnte also sowohl eine positive Ausrede für russische Geheimdienste sein, die sich der Verantwortung entziehen wollen, als auch ein Wink mit dem Zaunpfahl an andere Geheimdienste: „Ich kann jederzeit mit Russland zusammenarbeiten, wenn ihr nicht wollt.“
10. Wo ist er jetzt?
Der letzte Part dieser sehr langen Kurzfassung ist auch der einfachste: Wir wissen nicht, wo Jan Marsalek heute ist. Aber wir wissen zumindest, wie seine Flucht vonstatten ging.
Am 19. Juni 2020 flog ein kleiner Privatjet einer Innsbrucker Charterfirma vom Flughafen Vöslau-Kottingbrunn in Richtung Minsk, die Kosten für den Flug in Höhe von 7.920 Euro bezahlte Marsalek in bar. Organisiert wurde der Flug vom früheren FPÖ-Nationalratsabgeordneten Thomas Schellenbacher. In Minsk stieg Marsalek in ein „VIP-Einstiegsservice“, das ihn in ein Hotel in der Minsker Tolstoistraße bringt. Dort verliert sich seine Spur.
Seitdem ist vieles nur noch Spekulation. Bis Anfang 2021 soll sich Marsalek im Moskauer Vorort Razdory aufgehalten haben und von dort aus – wieder ein neuer Handlungsstrang – mit dem Impfstoff Sputnik gehandelt haben. 2022 soll er laut russischen Quellen in Meidendorf Gardens, einer luxuriösen Wohngegend in Moskau gesehen worden sein. Ob und wie er mit russischen Geheimdiensten zusammenarbeitet, ist unklar.
Das letzte Lebenszeichen von Marsalek gab es am 6. Juli 2023: Sein Verteidiger schrieb in seinem Namen an das Landesgericht München. Von manchen wird das als Zeichen gewertet, dass Marsalek Angst haben könnte, nach der Machtverschiebung durch den Putschversuch in Russland selbst in Gefahr zu sein. Aber all das ist nur Spekulation. Vielmehr geht es jetzt um die innenpolitische Aufklärung – und um die Frage, was wir noch alles nicht wissen.