Happy Tax Freedom Day!
Kommen dir die Steuern und Abgaben in Österreich auch zu hoch vor? Dann wird dir der heutige Feiertag gefallen.
Aber nein, es geht nicht um Mariä Himmelfahrt, sondern um den Tax Freedom Day. Dieser wird vom Austrian Economics Center und dem österreichischen Hayek-Institut berechnet und zeigt symbolisch, wie hoch die Steuerlast in Österreich ist. Denn:
Ab diesem Tag muss der durchschnittliche österreichische Steuerzahler rein rechnerisch betrachtet von seinem jährlich erwirtschafteten Einkommen nichts mehr an die Staatskasse abliefern.
Anders und einfach gesagt: Von den 365 Tagen des Jahres 2022 müssen Frau und Herr Österreicher also mehr als 226 Tage lang für den Staat arbeiten, um alle Steuern und Abgaben abzuliefern (von direkten Steuern wie Lohn- und Körperschaftsteuer über indirekte Steuern wie Mehrwertsteuer bis hin zu den Sozialbeiträgen).
Hayek-Institut
Durchschnittliche Österreicher:innen arbeiten also mehr als sieben Monate für die Staatskasse, bevor sie selbst von ihrer Arbeit verdienen. Es ist einen Tag länger als im Vorjahr und ein ganzer Monat später als in Deutschland, in Großbritannien war er bereits im Juni (Wie genau das berechnet wird, steht hier.)
Die Kritik an dieser Aussage ist vorhersehbar: Mit den Steuern und Abgaben, die bis zu diesem Tag in den Staatshaushalt fließen, werden immerhin Schulen, Infrastruktur und unser Gesundheitssystem finanziert. Und das ist richtig. Steuern sind nicht generell abzulehnen, doch gerade in einem Hochsteuerland wie Österreich ist kritisch zu hinterfragen, wie denn die Mittel eingesetzt werden.
Denn die hohe Steuerlast belastet die Kaufkraft gerade in Zeiten hoher Inflation. Maßnahmen, die für nennenswerte Entlastung sorgen würden, liegen längst auf dem Tisch:
- Die Abschaffung der kalten Progression – vollständig und rückwirkend mit 1. Jänner 2022, damit die Steuerlast zumindest nicht weiter steigt.
- Starke Senkung von Steuern und Abgaben, gerade auch der hohen Lohnnebenkosten, damit mehr Netto vom Brutto bleibt
Wollen wir den Tax Freedom Day wieder früher feiern, dann wird das nicht ohne Reformen gehen. Wenn sich die Regierung einmal nicht mehr mit immer kreativeren Wegen beschäftigt, Geld zu verteilen, könnte es auch einmal mit der Entlastung klappen. Und dann kommen dir die Steuern und Abgaben hoffentlich bald nicht mehr zu hoch vor.