Wenn die Gewerkschaften in diesem „heißen Herbst“ hohe Lohnerhöhungen fordern, haben sie eine starke argumentative Grundlage: Die Inflation ist so hoch wie zuletzt 1953. Und während Pensionen etwa automatisch an die Inflation angepasst werden – oft noch deutlich darüber hinaus –, müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine hohe Teuerung bisher oft einfach hinnehmen. Trotzdem droht eine Lohn-Preis-Spirale: Wenn die Preise steigen, müssen die Löhne erhöht werden, wenn wieder mehr Geld verfügbar ist, steigen die Preise weiter, etc. Einen Weg, um für mehr Entlastung zu sorgen, ohne die Inflation weiter anzutreiben, wäre eine Senkung der Lohnnebenkosten. Ein Drittel dieser diversen Kostenpunkte besteht aus Dingen, die keine Versicherungsleistungen sind, etwa die Wirtschaftskammer-Umlage II. Hier gäbe es Potenzial, um Unternehmen zu entlasten und ihnen sofort mehr Spielraum für Lohnerhöhungen zu geben. Mehr dazu im Artikel: „Mit dieser Forderung könnten die Gewerkschaften ein 15. Gehalt sichern“